Seit Montagabend bin ich nun in Busua bei meinem zweiten Projekt.
Hier arbeite ich mit Kindern. Nach der Schule kommen sie ins Projekthaus, in dem ich auch wohne, und wir spielen, lernen und lachen zusammen.
Es gibt unterschiedliche Altersgruppen. Gegen 3h kommen die „Kleinen“ aus der Schule. Ben (der Projektleiter) und jetzt auch ich helfen ihnen dann bei den Hausaufgaben. Etwas später kommen auch die „Großen“, denen wir ebenfalls bei den Hausaufgaben helfen. Wenn diese geschafft sind, unterrichtet man oft noch anderes. Zum Beispiel Stoff, den die Kinder in der Schule nicht ganz verstanden haben. Aber auch andere wichtige Dinge: was zum Beispiel HIV oder Aids ist, was der Klimawandel ist, oder dass auch Kinder Rechte haben.
Erstaunlich fand ich die Atmosphäre. In der Schule, in der ich kurzzeitig in Accra gearbeitet habe, waren die Kinder total unruhig, desinteressiert und laut. Sie haben eigentlich nur pariert, wenn die Lehrerin den Stock geholt hat, und es Schläge gab.
Hier bei „teach on the beach“ werden die Kinder nicht geschlagen und sie kommen freiwillig. Sie sind viel ruhiger, sie hören, sind interessiert und wollen wirklich etwas lernen. Es ist toll zu sehen, dass diese Kinder solch eine Lernatmosphäre schaffen und erleben. Diese Kinder wissen, dass man auch lernen kann, ohne geschlagen zu werden, und sie werden dies hoffentlich bei ihren eigenen Kindern so fortführen.
Um 7 Uhr abends gibt es die „Newshour“. Dahin kommen die wirklich interessierten Kinder, die eigentlich schon Teenager sind. Gestern kamen etwa ´´zehn. Man schaut zusammen die „News“, die Kinder notieren sich Wörter, die sie nicht verstehen, und hinterher werden diese erklärt und man diskutiert über die Neuigkeiten. Zwei Teenager moderieren dieses Gespräch, die Betreuer und ich haben nur eingegriffen, wenn sie nicht mehr weiter wussten oder wenn sie etwas nicht verstanden haben.
Diese „Newshour“ bringt den Kindern so viel bei! Sie wissen, was in der Welt vor sich geht, lernen Konflikte und die Weltlage zu beurteilen und darüber zu diskutieren. Außerdem verbessern sie ihr Englisch.
Soweit ich das nach meinen ersten 1,5 Tagen hier beurteilen kann, muss ich sagen dass „teach on the beach“ echt gute Arbeit leistet und ich froh bin, hier helfen zu können. Den Kindern wird hier sehr viel beigebracht, nicht nur rechnen, lesen, schreiben. Nein! Auch viel über den Umgang mit Mitmenschen, über die Welt und das Leben.
Zudem werden manche Kinder „gesponsert“, d.h. sie bekommen das Schulgeld bezahlt. Somit ermöglicht „teach on the beach“ diesen Kindern in die Schule zu gehen.
Hinzu kommt, dass dieses Projekt direkt an einem wunderschönen Strand liegt. Bis jetzt ist es mit Abstand der Schönste, den ich in Ghana gesehen habe! Vom Bett aus kann ich das Meer sehen, und morgens werde ich vom Meeresrauschen geweckt.
Und nicht nur die Kinder sind lieb, auch die Ghanaer, die das Projekt leiten, sind super nett. Ich fühle mich sehr wohl mit ihnen.
Ich bin sehr froh, jetzt wirklich anpacken und helfen zu können, denn deshalb bin ich hier!